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Suzhou hat viel zu bieten – deshalb nun Teil 3 der Sehenswürdigkeiten:
Ich arbeite jeden Tag diese Woche, die Vormittage verbringe ich also am Computer und am Telefon, nur unterbrochen von meiner täglichen Yoga-Einheit. Norman und Titus gehen weiter ihren Filmprojekten nach und erstaunlicherweise sind alle drei von uns so konzentriert, dass wir uns in einem knapp 20 Quadratmeter großen Zimmer über mehrere Stunden aufhalten können.
Tierische Begegnungen
Ab Mittag ist dann Mamazeit – und die fordert Titus vehement ein. Da Norman nach dem Katzencafé genug Tierkontakt hatte, biete ich mich gerne an, in das daneben gelegene Hundecafé zu gehen. Außer sieben teilweise sehr jungen und verspielten Hunden wohnen dort auch ein paar Katzen, zwei Enten, ein Chinchilla und ein Igel. Titus ist (wenn überhaupt möglich) noch begeisterter und spielt ausdauernd mit den Vierbeinern.

Ausflug nach Finnland
Ich habe aber Hunger, und so lassen wir uns von Norman abholen und gehen zu Fuß durch die Altstadt von Gusu auf der Suche nach einem Lokal. Wir werden im Finland Home Café fündig, wo Bilder von Seen, Fjorden und Wäldern an der Wand hängen und Zimtschnecken auf der Speisekarte stehen. Der Besitzer begrüßt uns freudig, er stammt aus dem Iran, hat viele Jahre in Finnland gearbeitet und lebt seit zwanzig Jahren in China. Weltbürger, wohin man blickt.
Pan-Tor
Gestärkt geht es mit dem Bus ans Südende der historischen Altstadt, wo das 2.500 alte Stadttor Panmen (Südtor) steht, durch das man sowohl über Land als auch vom Wasser aus in die Stadt gelangen konnte. Es ist heute windig und grau, und so richtig kann ich mich nicht für den dazugehörigen Park begeistern. Immerhin unternehmen wir einen langen Spaziergang entlang der früheren Stadtmauer. Dann fällt aber leider auch noch die ursprünglich geplante Bootsfahrt aus, da wir leider keinen freien Termin erwischen.

Ausflug nach Japan
Also setzen wir uns in den Bus und fahren fast eine Stunde lang nach SIP, Suzhou Industrial Park. Dort sind wir in einem kleinen, ziemlich gemütlichen japanischen Lokal mit Lara und Joscha zum Sushi-Essen verabredet. An den Nebentischen fließt der Alkohol in Strömen, und auch bei uns geht es lustig zu, und bis wir per Taxi für ein paar Yuan zurück ins Hotel kommen, ist längst Schlafenszeit für alle.

Ich schlafe leider sehr schlecht, denn in unserem sowieso schon sehr dunklen und zunehmend feuchtem Zimmer verlaufen in direkter Nachbarschaft zum Kopfteil des Bettes sämtliche Wasserleitungen des Hotels. Sobald jemand duscht oder die Spülung betätigt, geht neben mir akustisch ein Wasserfall los. Nicht besonders erholsam.
Deshalb brauche ich auch heute nach getaner Arbeit und viel Instantkaffee frische Luft um die Nase. Wir machen uns auf die Suche nach einem Hot Pot-Restaurant, und finden erst einmal beim Gang durch die Gassen ein Ferkelcafé, in dem sich sechs Babyschweinchen in den Schlaf kuscheln. Die Chinesen und ihre seltsame Tierliebe…

Bifengfang Street
Titus entdeckt mit seinen Adleraugen in der belebten Fußgängerzone der Bifengfang Street bald das Logo seines Lieblingsrestaurants Haidilao, und nach einer weiteren köstlichen Runde der chinesischen Fonduevariante brauchen wir dringend einen ausgiebigen Spaziergang.
Garten des bescheidenen Beamten
Es ist merklich ruhiger heute, die Feiertage sind vorbei und so gelangen wir ohne Vorbuchung an Eintrittskarten für den „Garten des bescheidenen Beamten“; sogar zum halben Preis. Woher die malerischen Namen für die chinesischen Gärten stammen, weiß ich leider nicht, aber dieser aus dem frühen 16. Jahrhundert gehört zu den vier bedeutendsten Gärten Chinas und ist natürlich als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet.

Die Grünanlage ist auf über fünf Hektar Fläche bis zum letzten Grashalm und Blättchen kunstvoll angelegt, es gibt unzählige Pavillons, Bächlein, Brücken und Karpfenteiche. Die runden Tore, Mondtore genannt, sowie die großen Wandelhallen, Pagoden und kunstvoll drapierten Steine wirken wie gemalt. Doch ehrlicherweise habe ich in den letzten Wochen so viele chinesische Gartenanlagen gesehen, dass ich momentan keinen rechten Blick dafür mehr aufbringen kann.

Noch mehr Tiere
Trotzdem vergeht eine Stunde hier wie im Flug, und als wir endlich den südlichen Ausgang gefunden haben, ist es bereits zu spät für einen Besuch des Suzhou Museums. Stattdessen gibt es einen Kaffee in einem kleinen Lokal, in dem Titus mit dem winzig kleinen Katzenbaby spielt.
Zurück in unserer Unterkunft erwartet ihn dann auch noch ein neu eingetroffener Welpe, mit dem er sich selig und rührend den Rest des Abends und den nächsten Vormittag beschäftigt. Suzhou ist nicht nur die Stadt der Kanäle, sondern auch der tierischen Begegnungen.
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Suzhou has a lot to offer – here’s part 3 of the main attractions:
I work every day this week, so I spend the mornings at the computer and on the phone, only interrupted by my daily yoga session. Norman and Titus continue to work on their film projects, and surprisingly, all three of us are so concentrated that we can stay together in one room of only 20 square meters for several hours.
Animal encounters
From noon on it is mummy time – and Titus demands this vehemently. Since Norman had enough animal contact after the cat café, I gladly offer to go to the dog café next door. Besides seven dogs, some of them very young and playful, there are also a few cats, two ducks, a chinchilla and a hedgehog. Titus is (if at all possible) even more enthusiastic and plays persistently with the four-legged friends.

Trip to Finland
But I am hungry, so we wait for Norman to pick us up and together we walk through the old town of Gusu in search of a restaurant. We find one at Finland Home Café, where pictures of lakes, fjords and forests hang on the wall and cinnamon rolls are on the menu. The owner greets us joyfully, he is orginally from Iran, has worked in Finland for many years and has lived in China for twenty years. Another world citizen.
Pan Gate
By bus we spon reach the southern end of the historic old town, where the 2,500 old city gate Panmen (South Gate) still stands, through which in former times people could enter the city both by land and by water. It is windy and grey today, and I am not really enthusiastic about the park that belongs to it. Anyway, we enjoy a long walk alongside the former city wall. But then, unfortunately, the originally planned boat trip is cancelled, as we do not make it for a free slot.

Trip to Japan
So we hop on the bus and drive for almost an hour to SIP, Suzhou Industrial Park. There we have an appointment with Lara and Joscha for Sushi in a small, rather cosy Japanese restaurant. At the tables next to us a lot of alcohol is served, and we have quite a lot of fun, too. By the time we get back to the hotel by taxi for a few yuan, it’s long past bedtime for everyone.

Unfortunately, I do not sleep very well, as in our already very dark and increasingly damp room, all water pipes of the hotel run right beside the headboard of the bed. As soon as somebody takes a shower or flushes the toilet, a waterfall starts acoustically beside me. Not very restful.
That’s why I still need fresh air around my nose after few hours at the desk and lots of instant coffee. We set out in search of a hot pot restaurant, and first of all, while walking through the alleys, we find a piglet café where six baby pigs cuddle up to sleep. The Chinese and their strange attraction to animals…

Bifengfang Street
Titus soon discovers the logo of his favourite restaurant Haidilao with his sharp eyes in the busy pedestrian precinct of Bifengfang Street, and after another delicious round of Chinese fondue we urgently need an extensive walk.
Humble Administrator’s Garden
It is noticeably quieter today, the public holidays are over and so we manage to buy tickets for the “Humble Administrator’s Garden” without advance booking; even at half price. Unfortunately I do not know where the picturesque names for all these Chinese gardens come from, but this one from the early 16th century is one of the four most important gardens in China and is of course listed as a UNESCO world heritage site.

The green area is artistically arranged on more than five hectares up to the last blade of grass and every single leaf. Besides, there are countless pavilions, little brooks, bridges and carp ponds. The round gates, called moon gates, as well as the large foyers, pagodas and artistically draped stones look like in a traditonal painting. But to be honest, I have seen so many Chinese gardens in the last weeks that I can’t appreciate them anymore.
Even more animals
Nevertheless, an hour passes by here in no time and by the time we finally find the South exit it is too late to visit the Suzhou Museum. Instead, we have a coffee in a small bar where Titus plays with the tiny little cat baby.
Back at our accommodation a newly arrived puppy awaits him, with which he is happily and touchingly occupied for the rest of the evening and the next morning. Suzhou is not only the city of canals, but also of animal encounters.

Comments (2)
Liebe Asien Korrespondentin
diese Viecher sind hoffentlich alle Corona frei bzw von sonstigem Ungeziefer verschont ??
Gibt es in China eigentlich auch einen Muttertag ? wenn schon der 1.Mai 5 Tage gefeiert wird.
Bin schon gespannt, welche Erlebnisse euch in Shanghai erwarten, herzliche Muttertags Grüße aus dem Corona debattierendem Old Germany, Peter
Lieber Peter,
Keine Sorge, die Tierchen sahen alle sehr gepflegt aus, und sämtliche Hygienevorschriften wurden beachtet.
Den Muttertag haben wir hier allerdings nicht groß gefeiert, bei uns ist ja jeden Tag Urlaub und Feiertag zugleich! 🙂 Danke trotzdem und liebe Grüße,
Nadine