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Titus feiert Geburtstag in China
Die großen Feierlichkeiten zum 6. Geburtstag beginnen schon am Vorabend: Titus wünscht sich sehnlichst einen Geburtstagskuchen. In Asien gibt es hier meist eine Sahne-Zucker-Schlacht, so einen einfachen Rührkuchen sucht man in den Bäckereien vergebens. Meine einzige Hoffnung: die Shanghaier Filiale des deutschen Discounters. Das Kind ist begeistert, findet es dort doch Brezen und Gummibärchen. Und Kuchen treiben wir auch auf.
Um im deutschen Heimatgefühl zu bleiben, kehren wir ins Paulaner Brauhaus ein, das mitten im auf Altstadt gemachten Viertel Xintiandi liegt. Die Preise sind saftig, das Essen nur so mittelprächtig. Trotzdem lobt Titus die Spätzle über den grünen Klee und verputzt eine riesige Portion; sehr zum Staunen der Kellner, die in eine chinesische Version einer bayrischen Tracht gekleidet sind („Lederhosen“ aus Stoff).

Am nächsten Morgen erwartet Titus dann beim Frühstück eine große Überraschung: neben Kuchen und Kerzen (die Norman noch im Supermarkt aufgetrieben hat) singen die Hotelangestellten ein Ständchen. Am Vorabend ist endlich auch der lästige neue Wackelzahn ausgefallen, und nun kann wieder beherzt in den fluffigen Kuchen gebissen werden.

Klettergarten
Heute ist es regnerisch und kühl draußen, genau richtig für ein bisschen sportliche Betätigung. Da Titus ja wie berichtet gerade alles erklettert, was ihm in den Weg kommt, haben wir für seinen Geburtstag heute einen Besuch im Klettergarten geplant. Der liegt sehr malerisch direkt am Bund, auf dem Gelände des früheren Hongkou-Piers.
Titus ist ganz in seinem Element und klettert zwei Stunden lang unermüdlich den Kids‘ Course, der so gestaltet ist, dass er den praktisch alleine bewältigen kann. Gut angeseilt und mit Helm, natürlich. Ich bleibe in der Nähe und gucke mir die Kletterkünste an, während Norman über unseren Köpfen die drei anderen Ebenen des Klettergartens erklimmt. An einem Wochentag vormittags ist natürlich kaum Betrieb, und auch der Eintrittspreis ist im Vergleich zum Wochenende ein ganzes Stück günstiger.
Virtuelle Geburtstagsfeier
Am frühen Nachmittag sind wir wieder zurück im Hotel, wo natürlich das Geburtstagsgeschenk ausgepackt und sofort mit dem Zusammenbauen begonnen wird. Titus kann es allerdings kaum erwarten, dass es 15 Uhr wird. Pünktlich wählen sich dann die Großeltern, Onkel, Tanten und Freundin Regina zur Geburtstags-Videokonferenz ein, und wir unterhalten uns zwischen München, Ulm, Rügen und Shanghai bestens. Toll, dass das möglich ist, auch die Familienmitglieder freuen sich, dass man sich auf diesem Wege gegenseitig sehen und austauschen kann.

Hot Pot-Party
Am Abend findet schließlich noch eine richtige Party statt. Auf Titus‘ großen Wunsch kehren wir noch einmal ins chinesische Hot Pot-Restaurant ein. Diesmal allerdings in Begleitung, denn Carina, André, Leo und Vince feiern mit uns Geburtstag. Die kennen Haidilao nämlich noch gar nicht, und sind dementsprechend überrascht – und am Ende schwer begeistert. Denn wie immer geht es im Lokal laut und chaotisch zu, die Atmosphäre dort ist unbeschreiblich, ebenso der Service. Am liebsten würden einen die Bedienungen noch mit aufs WC begleiten; bei jeder Frage und jedem Wunsch wird sofort nach einer Lösung gesucht und man lässt alles stehen und liegen. Jeder neue Gast wird mit lautem „Ni hao“ und einer Verbeugung aller dutzend Kellner im Restaurant begrüßt.

Ein großer Spaß, der Tisch biegt sich unter den vielen Leckereien, die Kellner umsorgen uns bestens und überhäufen die Kinder mit kleinen Geschenken – und am Ende singen alle auch noch ein lautstarkes Ständchen für das Geburtstagskind.

Das scheint sehr zufrieden mit seinem Shanghaier Geburtstag zu sein. Wie wir am Ende feststellen, ist er an „exotische“ Geburtstagsfeiern gewöhnt:

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Titus celebrates his 6th Birthday in China
The big celebrations for the 6th birthday begin the evening before: Titus eagerly wishes for a birthday cake. In Asia usually cakes a full of cream and sugar, simple sponge cakes are hard to find in the bakeries. My only hope: the Shanghai branch of the German discounter. The child is enthusiastic, as it finds pretzels and gummy bears there. And we manage to buy a cake, too.
More German feeling in the evening, as we stop at the Paulaner Brauhaus for dinner. The restaurant is located in the middle of the “chic” Xintiandi district. The prices are juicy, the food is only mediocre. Nevertheless Titus praises the Spätzle to the skies and eats a huge portion; much to the amazement of the waiters, who are dressed in a Chinese version of a Bavarian traditional costume (“Lederhosen” made of fabric).
The next morning, Titus has a big surprise waiting for him at breakfast: besides cake and candles (which Norman found in the supermarket), the hotel staff serenades him. The evening before, the annoying new wiggle tooth has finally fallen out, and now he can bite into the fluffy cake fearlessly.

High Rope Course
Today it’s rainy and cool outside, just right for a little exercise. Since Titus is, as reported, climbing everything that gets in his way, we have planned a visit to the High Rope Course for his birthday today. It is located very picturesquely directly at the Bund, on the area of the former Hongkou Pier.
Titus is completely in his element and climbs the Kids’ Course for two hours, which is designed in such a way that he can practically manage it on his own. Well roped up and wearing a helmet, of course. I stay close by and watch the climbing skills while Norman climbs the three other levels of the high rope course above our heads. On a weekday in the morning there are of course hardly other people, and also the entrance fee is a lot cheaper compared to the weekend.
In the early afternoon we are back at the hotel, where of course the birthday present has to be unwrapped and the assembly is started immediately.

But Titus can hardly wait until 3 pm. Punctually, the grandparents, uncles, aunts and friend Regina dial in for the birthday video conference, and we have a great conversation between Munich, Ulm, Rügen and Shanghai. It’s great that this is possible, and the family members are also happy to see each other and to talk to each other.
Hot Pot Party
Finally, in the evening there is a real party. At Titus’ great wish we stop by the Chinese Hot Pot Restaurant once again. This time, however, we are accompanied by Carina, André, Leo and Vince, because they want to celebrate with us. They don’t even know Haidilao yet, so they are surprised – and in the end they are very enthusiastic. As usual, the restaurant is loud and chaotic, the atmosphere is indescribable, as is the service. The waiters and waitresses would love to accompany you to the toilet; every question and every wish is immediately looked for a solution. Every new guest is welcomed with a loud “Ni hao” and a bow from all dozens of waiters in the restaurant.

It’s great fun, the table bends under the many delicacies, the waiters take good care of us and shower the children with small gifts – and at the end everyone sings a loud serenade for the birthday child.

Titus seems to be very happy with his Shanghai birthday. As we realize in the end, he is used to “exotic” locations for his birthday parties:
