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Wiener Hofburg

Ein strahlend blauer Himmel erwartet uns, und nach einer Stärkung in der Bäckerei um die Ecke, wo Titus interessiert durch die Kronen-Zeitung blättert, machen wir uns auf zur Hofburg. Dort steht heute offenbar ein Staatsbesuch an, das österreichische Bundesheer präsentiert sich in voller Montur und spielt die Nationalhymne, höchst interessiert von Titus beobachtet. Nur die Fiaker, die Touristen durch die Hofburg kutschieren, findet er noch beeindruckender.

Leider haben die Museen in der Hofburg wegen Covid-19 noch geschlossen bzw. öffnen erst ab dem 1. Juli, also am nächsten Tag, wieder. Wir schlendern also einfach auf eigene Faust durch die verschiedenen Innenhöfe, sind schwer beeindruckt von der schieren Größe und Pracht dieses ehemaligen Kaiserpalastes und dehnen den Spaziergang aus bis durch den Volksgarten.
Das Kind ist inzwischen völlig „verösterreichert“, verspeist als Snack mit Genuss Manner-Schnitten und findet Gespräche über Kaiser Franz nicht mehr ganz irritierend wie noch vor zwei Tagen.
Motorikpark 10
Wir besteigen vom Volksgarten aus am Ring die Tram D und fahren die allerschönste Strecke entlang Sehenswürdigkeiten wie Staatsoper und Schloss Belvedere zum Helmut-Zilk-Park. Beim Aussteigen fühlen wir uns fast wie „daheim“, denn das Neubaugebiet im 10. Bezirk unweit des Hauptbahnhofs erinnert uns architektonisch sehr an unser Viertel in München… Im Zentrum steht hier eine große Grünanlage – und ein sogenannter Motorikpark. Diese Spiel- bzw. Kletteranlagen sind darauf ausgerichtet, Geschicklichkeit und Koordination zu fördern: Für Titus eine willkommene Herausforderung! Während Norman und ich uns es im Café „Der Mann“ ein paar Meter weiter bequem machen, klettert und balanciert der Sohnemann fast zwei Stunden lang und lässt sich auch von ein paar Blessuren nicht abhalten.
Ausflug zum Heurigen nach Neustift am Walde
Als wir ihn endlich überzeugen können, dass wir nun wieder aufbrechen müssen, ist es bereits Nachmittag. Mit der Tram geht es nordwestlich aus dem Stadtzentrum hinaus bis nach Hernals bzw. zur Endhaltestelle Neuwaldegg. Von dort aus wandern wir entlang des Schwarzenbergparks und den Michaelerberg (oder „Michaela-Berg“, wie Titus ihn nennt) bis nach Neustift am Walde. Sobald wir den Ort erreicht haben, liegen die Weinberge vor uns, und in den ruhigen Straßen, die zum Stadtkern führen, steht eine atemberaubend schöne alte Villa mit unverbautem Blick neben der anderen.

In Neustift kehren wir bei Fuhrgassl-Huber ein, einem der vielen, vielen Heurigen-Lokale hier. Im bezaubernd schönen Gastgarten genießen wir Heurigen und Grünen Veltliner, probieren ein paar Schmankerl von der Selbstbedienungstheke im Gasthaus und sind froh über den Sonnenschirm, denn die Sonne brennt selbst am frühen Abend noch heiß auf unsere Köpfe.

Beschwingt besteigen wir gegen 19 Uhr den Bus, der uns bis Spittelau bringt. Von dort aus geht es per U-Bahn zurück in die Taborstraße, wo wir es uns nicht nehmen lassen, im Lokal um die Ecke unseres Hotels noch einen Absacker (hatte ich schon erwähnt, wie gern ich Sommerspritzer trinke?!) einnehmen. Titus ist allerdings völlig fertig von der Hitze und dem langen Fußmarsch, und kann der erneuten Einkehr nichts mehr abgewinnen.

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Hofburg (Imperial Palace)

The next day a bright blue sky greets us in the morning, and after a refreshment in the bakery around the corner, where Titus is interestedly leafing through the Kronen-Zeitung, we make our way to the Hofburg. Apparently a state visit is scheduled there today, the Austrian army presents itself in full gear and plays the national anthem, watched with great interest by Titus. Only the horse-drawn carriages (“Fiaker”) that drive tourists through the Hofburg he finds even more impressive.
Unfortunately, due to Covid-19, the museums in the Hofburg are still closed and do not open again until July 1st, thus the next day. So we simply stroll on our own through the different inner courtyards, are heavily impressed by the sheer size and gorgeousness of this former imperial palace and extend the walk up to the Volksgarten.

Finally, Titus is completely “Austrianised”, eats Manner wafers as a snack and finds conversations about Emperor Franz no longer quite as irritating as two days ago.
Motorikpark 10
We board the Tram D at the so-called Ring and take the most beautiful route along sights such as the State Opera and Belvedere Palace to the Helmut Zilk Park. When we get off the tram we almost feel like “home”, because the new development area in the 10th district not far from the main station reminds us architecturally very much of “our” quarter in Munich… In the centre there is a large green area – and a so-called Motorikpark. These play and climbing facilities are designed to promote dexterity and coordination: A welcome challenge for Titus! While Norman and I make ourselves comfortable in the café “Der Mann” a few metres further on, our son climbs and balances for almost two hours and is not deterred by a few injuries.
Trip to the Heurigen in Neustift am Walde
When we can finally convince him that we have to leave, it is already afternoon. We take the tram northwest out of the city centre to Hernals or the final stop Neuwaldegg. From there we walk along the Schwarzenbergpark and the Michaelerberg (or “Michaela-Berg” as Titus calls it) to Neustift am Walde. As soon as we reach the village, the vineyards are in front of us and in the quiet streets leading to the town centre, one breathtakingly beautiful old villa with unspoilt views stands next to the other.
In Neustift we stop at Fuhrgassl-Huber, one of the many, many Heurigen pubs here. In the enchantingly beautiful guest garden we enjoy the “new” wine (“Heuriger”) and Grüner Veltliner, try some delicacies from the self-service counter in the inn and are happy to have an umbrella, because the sun is still burning hot on our heads even in the early evening.

A bit tipsy we board the bus at about 19 o’clock, which takes us to Spittelau. From there we take the subway back to Taborstraße, where we have a nightcap in the restaurant around the corner of our hotel (did I mention how much I like to drink Summer Spritzer?!). But Titus is completely exhausted from the heat and the long walk, and can’t get any more out of the renewed stop.
Comments (2)
….. jetzt muss ich doch tatsächlich noch mal kurz schreiben.
Ich fand immer schon bemerkenswert, wie ihr eure Zeit und Ziele auf das jüngste Mitglied der Reisegruppe ausrichtet. Titus ist ein Glückskind. Und wie süß du erzählst. (Fast) immer ist er im Mittelpunkt. Auch wenn er nicht dabei ist, weil zu müde.
Ha, ihr habt in der Taborstraße gewohnt?!?!?! Lange Jahre habe ich in Wien “gelebt” und in Köln gearbeitet….. Gewohnt habe ich in der Taborstraße neben dem Augarteneingang. Das ist leider 20 Jahre her…… Aber seither noch oft dort. Und auch das Mørbili hin verleitet.
Nun verabschiede ich mich endgültig,
Servus aus Köln nach München, auch gute Stadt,
Stefan und Christa.
Ehrlich, Taborstraße? Was für ein Zufall! Die Gegend hat uns ausgesprochen gut gefallen!
Unser kleiner Reisender ist natürlich die Hauptperson, schließlich soll er sich mit Stolz und Freude an diese besondere Familien-Auszeit erinnern. Momentan fiebert er aber eher wieder dem normalen Alltag entgegen, Kinder lieben halt Routinen und können dem ständigen Ortswechsel nicht so viel abgewinnen. Aber ich hoffe, dass er irgendwann einmal dankbar für die besonderen Erlebnisse sein wird.
Nur das Beste für Euch!
Nadine